Infos zu Georgien
Die Hauptprobleme in Georgien betreffen:
Armut
Fast ein Drittel der Bevölkerung von Georgien lebt unterhalb der Armutsgrenze. Zwar hat das Land viel wirtschaftlichen Fortschritt erlebt, den die Armut erheblich reduziert hat, aber es ist klar, dass die Armut immer noch vorherrscht. Armut ist sehr ungleich in der Bevölkerung verbreitet, da sie davon abhängt, wo die Menschen leben. Dies hat für viele schädliche Folgen für Kinder, vor allem im Hinblick auf Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Bildung, usw. gesorgt.
Diskriminierung
Die georgische Verfassung verbietet Diskriminierung per Gesetz. Trotzdem besteht Diskriminierung in weiten Teilen des Landes. So sind Kinder von Minderheiten, Kinder mit Behinderung, Flüchtlinge und auch diejenigen, die aus armen Familien kommen, ständig Opfer von Diskriminierung. Sie leiden auch unter vielen anderen Problemen, die eine erhebliche Einschränkung ihrer Grundrechte darstellen.
Sexuelle Diskriminierung tritt auch in Georgien auf. So haben in der Praxis junge Mädchen nicht die gleichen Rechte oder Möglichkeiten, wie Jungen.
Das Recht auf Gesundheit
In den letzten Entwürfen hat Georgien Gesundheit zu einer seiner Prioritäten gemacht und dieses Bestreben hat zu einem beträchtlichen Fortschritt in diesem Bereich geführt. Allerdings gibt es immer noch besorgniserregende Probleme, die die staatliche Aufmerksamkeit erfordern.
In der letzten Zeit wurde Schwangerschaft zur Quelle vieler Probleme und da sie Gefahren für Frauen und ungeborene Kinder mit sich bringt, kommt es zu einer hohen Sterblichkeitsrate von Neugeborenen sowie zu einer Zunahme von Frühgeburten.
Darüber hinaus gibt es, geographisch gesehen, keine Garantie, dass die zur Verfügung stehenden Gesundheitsdienste für die gesamte Bevölkerung ausreichend sind. Dies zeigt sich beispielhaft in der Tatsache, dass die meisten abgelegenen ländlichen Gebiete keine Gebäude und angemessene Ausstattung zur Verfügung haben, um eine ordentliche Gesundheitsversorgung zu sichern. Darüber hinaus ist das verfügbare Wasser in bestimmten Regionen von schlechter Qualität, und dies erhöht deutlich das Risiko von Krankheiten und Komplikationen.
Kinderarbeit
Fast 20% der Kinder in Georgien werden gezwungen zu arbeiten, um ihre Familien zu versorgen. Wegen ihrer Jugend und Unerfahrenheit sind die Arbeitgeber oft in der Lage ihnen extrem gefährliche Aufgaben zu geben mit dem Wissen, dass sie sich nicht beschweren. Daher sind die Arbeitsbedingungen dieser Kinder oft schwierig, hart und anstrengend.
Es ist tragisch, dass manche Familien aufgrund ihrer fragilen wirtschaftlichen Situation ihre Kinder ermutigen zu arbeiten, anstatt sie zur Schule zu schicken. Es gibt viele ungünstige Folgen einer solchen Praxis, da sie nicht nur ihre körperliche Gesundheit beeinflusst, sondern auch ihre Moral, Bildung und Zukunft.
Kinder als Opfer von Konflikten
In Georgien sind die Auswirkungen von bewaffneten Konflikten noch weitgehend sichtbar, vor allem mit Bezug auf Kinder. In der Tat haben viele Kinder körperliche und psychische Traumata aufgrund der Gewalt, die sie gesehen haben, erlitten.
Darüber hinaus sind etwa 30.000 Menschen aufgrund von Konflikten vertrieben worden und sind in Flüchtlingslagern untergekommen Ihre neuen Lebensbedingungen sind in keiner Weise förderlich für die Kindesentwicklung, da es nur begrenzte oder gar keine Freizeit, Sport oder kulturelle Aktivitäten gibt. Solcherlei Aktivitäten untersützen die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern.
Das Recht auf Schutz
Das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC), das vom Staat Georgien ratifiziert wurde, garantiert den rechtlichen Schutz der Kinder. Auch wenn sich Kinder in einer theoretisch „sicheren Umgebung“ befinden für ihren bestmöglichen Schutz, finden sie sich in der Realität immer noch manchmal in unsicheren und gefährlichen Situationen wieder.
Solche Bedenken werden illustriert in bestimmten Untersuchungen, die zeigen, dass Kinder Opfer von willkürlichen Verhaftungen, schlechter Behandlung und Rauheit von vermutlich niemand anderem als der Polizei, werden. Darüber hinaus sind die Haftbedingungen schrecklich, da Jugendliche sehr früh eingesperrt werden können, denn das Alter der Strafmündigkeit in Georgien liegt bei 12 Jahren.
In ähnlicher Weise ist auch die Familie manchmal nicht in der Lage, die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten. So sind viele Kinder Opfer von Kindesmissbrauch in ihrem eigenen Zuhause. Allerdings versucht Georgien diese Art von Gewalt zu beseitigen, insbesondere durch das Verbot körperlicher Züchtigung in Schulen, obwohl dies allgemein akzeptiert ist und auch in der Familie stattfindet.
Kinderehen
17% der jungen Frauen in Georgien werden vor ihrem 18. Lebensjahr zur Ehe gezwungen. Sie werden daher auf ihre Aufgaben als Ehefrau sehr früh vorbereitet. Diese Ehen haben oft schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der jungen Frauen, die die Konsequenzen einer Eheschließung noch nicht begreifen können.
Das Recht auf Identität
In Georgien sind 92% aller Geburten amtlich registriert. Jedoch in Bezug auf das Recht auf Identität, gibt es bei der Anwendung viele Abweichungen. So ist heutzutage die Registrierung von Geburten seltener bei Kindern von Minderheitengruppen sowie von Kindern, die Flüchtlinge oder Vertriebene sind. Dies sorgt für viele große Schwierigkeiten dieser Menschen, weil sie ihre Rechte nicht genießen können, da sie für die Gesellschaft unsichtbar sind.
Das Kind in der Kultur des Landes
„Du solltest deine Worte mehr kauen, als du eine Scheibe Brot kaust“
„Was du gibst, ist deins, was du behältst, ist für immer verloren“
Georgische Proverbien
Mythen:
Viele georgische Mythen wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Die Ältesten sind sehr erfreut, die Geschichten zu rezitieren, und die Kinder sind sehr begeistert von diesen spannenden Geschichten. Die berühmteste Geschichte handelt von der Gründung Georgiens, und es ist der größte Stolz des georgischen Volkes:
„Nach der Entstehung des Universums und der Welt, entschied sich der Herr, schließlich alles unter den verschiedenen Menschen zu verteilen und so rief er Vertreter zu sich, um ihnen ihren Teil des Territoriums zu geben.“
Da die Georgier wie gewöhnlich zu spät kamen, weil sie wegen eines Festes aufgehalten worden waren, war alles bereits verteilt. Es gab kein Territorium mehr zu verteilen. Ohne die Hoffnung und den Mut zu verlieren, beschlossen sie, den Herrn mit ihren Liedern und Tänzen zu bezaubern. Und der Schöpfer sagte:
„Ihr singt und tanzt so gut und habt so eine Lebensfreude, das ich euch nicht mit leeren Händen gehen lassen kann. Nehmt das Land, das ich für mich vorgesehen hatte und macht Gebrauch davon.“
Von diesem Tag an lebte der Schöpfer im Himmel und die Georgier lebten fortan in einem wahren Eden. „